SPD/FWG (Freie Wählergemeinschaft) Parkstetten
SPD/FWG Parkstetten
Willkommen
Info-Abend zur Eurokrise
Bankfachmann Martin Schießwohl referierte am Donnerstag, 18. 04. 2013  auf Einladung des SPD-Ortsvereins im Café Speiseder in Parkstetten  über die Eurokrise
(Bericht von Konrad Rothammer) „Finanzrepression“ – das schleichende Gespenst Bereichsleiter der Hypovereinsbank sprach über die Eurokrise  „Wer mit seinem Geld nichts tut, wird die Zeche zahlen“, sagte Martin Schießwohl, der Leiter der Abteilung „Private Banking Bayern Süd“ der Hypovereinsbank am Donnerstag in seiner Analyse zur Eurokrise. Zu dem Vortrag hatte der Parkstettener SPD-Ortsverein in das Café Speiseder eingeladen. Martin Schießwohl, dessen Abteilung in der Hypovereinsbank das Vermögen von etwa 7000 wohlhabenden Kunden in Höhe von 3,2 Milliarden Euro verwaltet, sieht in der Krise auch Chancen. Mit Statistiken und Präsentationen untermauerte der „Banker“ die Ansicht, dass der Euro nach teils schmerzhaften Anpassungen nun die Intensivstation verlassen hat. Allerdings wüssten weder Experten noch Politiker den idealen Weg zur vollständigen Genesung. Fakt sei, dass die in den letzten Jahren teils explodierten Staatsverschuldungen reduziert werden müssen. Schmerzhaft und sehr unpopulär seien eisernes Sparen oder gar ein Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger auf Rückforderungen verzichteten müssten. Eleganter sei für Politiker und Währungshüter daher ein Schuldenabbau durch die Hintertür. „Finanzrepression“ heiße das Zauberwort in Fachkreisen, das nichts anderes bedeute als ein Vermögenstransfer von den Sparern zu den Schuldnern. Die Zeit, als für Sparguthaben höhere Zinsen als die jeweilige Inflationsrate erwirtschaftet werden konnten, sei vor etwa drei Jahren zu Ende gegangen. Bei der gegenwärtigen deutschen Inflationsrate von 1,5 Prozent und einer möglichen Umlaufrendite der Sparguthaben in Höhe von 1,3 Prozent, betrage der tatsächlich erwirtschaftete Zins minus 0,2 Prozent. „Sichere Sparguthaben kosten derzeit Geld“, sagte Martin Schießwohl. Bei Staatsanleihen sei dieser sogenannte negative Realzins momentan noch viel höher. Der kleinere Zinssatz als die Inflationsrate sei eine Folge von vielen Aufkäufen von Staatsanleihen durch die Zentralbanken. Auch Finanzinstitute und Versicherungen würden durch die Politik  gezwungen Staatsanleihen zu kaufen. Die Methode sei eine bequeme Lösung die Staatsschulden zu reduzieren. An den momentanen Zinssätzen werde sich daher auf absehbare Zeit nichts Wesentliches ändern. Eine Faustregel sage, dass bei einer Inflationsrate von 3,5 Prozent ein Sparguthaben nach 20 Jahren nur mehr die Hälfte an Kaufkraft besitze. Mit der Methode der Finanzrepression senkten beispielsweise die USA und Großbritannien zwischen 1945 und 1955 ihre kriegsbedingten Staatsschulden um 40 Prozent, sagte Schießwohl. Bargeld und Einlagen der Bürger bei Banken und Sparkassen hätten derzeit in Deutschland eine Höhe von 1,9 Billionen Euro. Dieses Volksvermögen verliere durch die Finanzrepression momentan jährlich etwa 40 Milliarden Euro Kaufkraft zu Gunsten des Schuldenabbaus. "K-Frage" In Bankerkreisen bedeute „K-Frage“ wie Kapital in diesen Zeiten erhalten werden könne. Grundsätzlich bedeute eine höhere Rendite auch ein höheres Risiko. Der Rat von Fachleuten könne bei Geldanlagen sehr hilfreich sein. Möglich sei zum Beispiel mit billigen Krediten der KFW-Bank in das eigene Haus zu investieren um Energiekosten zu senken. Es gebe attraktive Laufzeitfonds, dividendenstarke Aktien weltweit tätiger Firmen, interessante Immobilienanlagen oder Mischfonds. Auch Kapitalanlagen in Schwellenländern mit hohen Wachstumsraten wie China oder Mexiko erzielten derzeit gute Renditen. Ein kleiner Teil des eigenen Vermögens könne auch in Gold angelegt werden, als mögliche Absicherung von Unwägbarkeiten. Ein Vermögen sollte auf mehrere Säulen verteilt werden. Martin Schießwohl schloss seinen interessanten Vortrag mit einer chinesischen Weisheit, die lautet: „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern und die anderen bauen Windmühlen.“
Aktuell am 27.02.2024
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Bankfachmann Martin Schießwohl referierte am Donnerstag, 18. 04. 2013  auf Einladung des SPD-Ortsvereins im Café Speiseder in Parkstetten
„Finanzrepression“ – das schleichende Gespenst Bereichsleiter der Hypovereinsbank sprach über die Eurokrise  „Wer mit seinem Geld nichts tut, wird die Zeche zahlen“, sagte Martin Schießwohl, der Leiter der Abteilung „Private Banking Bayern Süd“ der Hypovereinsbank am Donnerstag in seiner Analyse zur Eurokrise. Zu dem Vortrag hatte der Parkstettener SPD-Ortsverein in das Café Speiseder eingeladen. Martin Schießwohl, dessen Abteilung in der Hypovereinsbank das Vermögen von etwa 7000 wohlhabenden Kunden in Höhe von 3,2 Milliarden Euro verwaltet, sieht in der Krise auch Chancen. Mit Statistiken und Präsentationen untermauerte der „Banker“ die Ansicht, dass der Euro nach teils schmerzhaften Anpassungen nun die Intensivstation verlassen hat. Allerdings wüssten weder Experten noch Politiker den idealen Weg zur vollständigen Genesung. Fakt sei, dass die in den letzten Jahren teils explodierten Staatsverschuldungen reduziert werden müssen. Schmerzhaft und sehr unpopulär seien eisernes Sparen oder gar ein Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger auf Rückforderungen verzichteten müssten. Eleganter sei für Politiker und Währungshüter daher ein Schuldenabbau durch die Hintertür. „Finanzrepression“ heiße das Zauberwort in Fachkreisen, das nichts anderes bedeute als ein Vermögenstransfer von den Sparern zu den Schuldnern. Die Zeit, als für Sparguthaben höhere Zinsen als die jeweilige Inflationsrate erwirtschaftet werden konnten, sei vor etwa drei Jahren zu Ende gegangen. Bei der gegenwärtigen deutschen Inflationsrate von 1,5 Prozent und einer möglichen Umlaufrendite der Sparguthaben in Höhe von 1,3 Prozent, betrage der tatsächlich erwirtschaftete Zins minus 0,2 Prozent. „Sichere Sparguthaben kosten derzeit Geld“, sagte Martin Schießwohl. Bei Staatsanleihen sei dieser sogenannte negative Realzins momentan noch viel höher. Der kleinere Zinssatz als die Inflationsrate sei eine Folge von vielen Aufkäufen von Staatsanleihen durch die Zentralbanken. Auch Finanzinstitute und Versicherungen würden durch die Politik  gezwungen Staatsanleihen zu kaufen. Die Methode sei eine bequeme Lösung die Staatsschulden zu reduzieren. An den momentanen Zinssätzen werde sich daher auf absehbare Zeit nichts Wesentliches ändern. Eine Faustregel sage, dass bei einer Inflationsrate von 3,5 Prozent ein Sparguthaben nach 20 Jahren nur mehr die Hälfte an Kaufkraft besitze. Mit der Methode der Finanzrepression senkten beispielsweise die USA und Großbritannien zwischen 1945 und 1955 ihre kriegsbedingten Staatsschulden um 40 Bargeld und Einlagen der Bürger bei Banken und Sparkassen hätten derzeit in Deutschland eine Höhe von 1,9 Billionen Euro. Dieses Volksvermögen verliere durch die Finanzrepression momentan jährlich etwa 40 Milliarden Euro Kaufkraft zu Gunsten des Schuldenabbaus. In Bankerkreisen bedeute „K-Frage“ wie Kapital in diesen Zeiten erhalten werden könne. Grundsätzlich bedeute eine höhere Rendite auch ein höheres Risiko. Der Rat von Fachleuten könne bei Geldanlagen sehr hilfreich sein. Möglich sei zum Beispiel mit billigen Krediten der KFW-Bank in das eigene Haus zu investieren um Energiekosten zu senken. Es gebe attraktive Laufzeitfonds, dividendenstarke Aktien weltweit tätiger Firmen, interessante Immobilienanlagen oder Mischfonds. Auch Kapitalanlagen in Schwellenländern mit hohen Wachstumsraten wie China oder Mexiko erzielten derzeit gute Renditen. Ein kleiner Teil des eigenen Vermögens könne auch in Gold angelegt werden, als mögliche Absicherung von Unwägbarkeiten. Ein Vermögen sollte auf mehrere Säulen verteilt werden. Martin Schießwohl schloss seinen interessanten Vortrag mit einer chinesischen „Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern und die anderen bauen Windmühlen.“
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